Wie ich meine Depression überwunden habe
Tomoyuki Nishino (52, Büroangestellter)
Mit der Diagnose einer ernsthaften Depression
Über elf Jahren hiweg litt ich unter Depressionen. Ich war 40, als ich in die Depression fiel, direkt nachdem ich meinen Job bei einem großen Börsenmaklerunternehmen aufgegeben hatte, mit dem Ziel, ein öffentlicher Buchhalter zu werden, um mit meiner Karriere voranzukommen.
Ich lernte oft bis spät in die Nacht, um schnell Fortschritte zu erzielen. Es dauerte nicht lange, als ich eines Morgens aufwachte und nicht in der Lage war, aufzustehen. Als ich mich endlich zu einem Psychiater begab, wurde mir mitgeteilt, dass ich unter einer schweren Depression litt.
Ich verbachte meine Tage in meinem Zimmer, eingestellt mit Antidepressiva und Schlaftabletten. Meine Körper empfand ich durch die Medikamente als schwer und lustlos. Ich wollte niemanden sehen und sprechen. Sogar nur den Fernseher einzuschalten war Stress für mich. Einmal, als ich benommen war, zog ich mir eine Schlinge über den Kopf, die ich aber sofort wieder abnahm, als ich ein Geräusch nebenan vernahm. Von Zeit zu Zeit ging die Depression zurück und ich konnte wieder arbeiten, doch schon bald verschimmerte sich mein Zustand wieder, und ich musste wieder mit der Arbeit aufhören. Ich empfand Hoffnungslosigkeit, als ich hörte, dass, wenn man einmal in Depression fällt, dort nie wieder heraus kommt.
Ich will ein normals Leben
Als ich 44 Jahre alt war, wurde ich auf den Vorschlag eines Freundes hin Mitglied von Happy Science (weiter „HS“). Ich konnte mich jedoch nicht dazu motivieren, die Lehren zu studieren und hatte weiterhin immer wieder Depressionen. Während einer meiner guten Phasen lernte ich meine Frau kennen und heiratete sie. Sie war eine sehr reife Frau. Sie arbeitete für uns beide ohne zu murren, wenn ich wieder in die Depression fiel und mit der aufhören musste. Ich wollte in der Lage sein, zu arbeiten und meine Frau zu unterstützen. Dieser Wunsch veranlasste mich schließlich zum Handeln. Ich entdeckte eine Artikel über Laien-Mönchstrainig, das ein spirituelles Training ist, wo man nach innen geht, während man regelmäßig und diszipliniert den Tempel zu reinigen hat. Als ich es meiner Frau zeigte, sagte sie, „Dein Kopf ist voll mit Gedanken über Dich selbst, das wird wahrscheinlich eine gute Gelegenheit für Dich sein, über Dein Leben nachzudenken.“ Ich sendete schnell eine Anmeldung zum nächst gelegenen Tempel.
Lernen, Hilfe wertzuschätzen
Drei Monate verbrachte ich jeden Samstag damit, den Tempel zu putzen. Anfangs hatte ich immer meine Medikamente dabei, da ich Angst davor hatte, dass meine Depression wieder außer Kontrolle Geraten könnte. Mein Kopf war benommen, und mein Körper protestierte gegen plötzliche Arbeit, die ihm abverlangt wurde, doch ich war entschlossen, nicht aufzugeben, nicht, wenn ich nur einmal die Woche kommen musste. Ich polierte die Toilettenschüsseln, putzte die Schlafräume, und schrubbte sehr eilig das Badezimmer, als wenn ich eine Quote zu erfüllen hätte. Ich ging es peinlich genau an, zählte meine Schritte und kalkulierte die kürzeste Route, um all meine Pflichten zu erfüllen. Eines Tages sagte jedoch ein Tempelgelehrter zu mir, „Herr Nishino, wir begrüßen Ihre Anstrengungen, aber denken Sie bitte nicht, dass Sie alles schaffen müssen. Das ist kein Job, sondern, wichtig ist, dass Sie über Ihre Gedanken und Seele nachdenken.“
„Sie meinen, ich muss nicht alles rechtzeitig fertigstellen?“
„Ja. Was Sie nicht schaffen können, führen andere Leute stattdessen zu Ende. Nehme Sie sich Zeit, Herr Nishino. Das ist Ihr Trainig.“
Obwohl mir dies gesagt wurde, fiel es mir sehr schwer, nachzulassen, so dass ich weiterhin mein Allerbestes tat, bis ich eines Tages eine Stimme in mir hörte, die sagte,
„Vergib Dir selbst. Du kannst Dich entspannen. Keiner wird Dich weniger wertschätzen, nur weil Du nicht 120% gibst.“
Diese Erkenntnis traf mich, denn sie machte mir klar, dass der Grund weshalb ich versuchte, alles perfekt zu machen, war, weil ich wollte, dass mich alle Leute gern haben und wertschätzen. Mein Wert, dachte ich, wird daran gemessen, wie gut ich meine Arbeit mache. Ich entschied, dass ich mein Denken ändern sollte und fing deshalb bewusst damit an, mehr auf andere Leute zuzugehen. Das hiess, dass ich nun mit anderen Laien-Mönsch Schüleren das Gespräch suchte. Zunächt war ich nervös, da ich annahm, dass keiner außer mir solche Probleme hatte wie ich. Ich bemerkte jedoch bald, dass selbst Leute, die bereits vor mir Mitglied von HS geworden waren, mit Problemen zu kämpfen hatten und versuchten, diese mit dem Laien-Mönch-Training zu lösen, genau wie ich.
„Das Leben ist ein Arbeitsbuch voller Probleme, die zu lösen sind, und man muss sich anstrengen, um jedes Problem zu lösen…..diese Erfahrungen werden geboten, um Dein inneres Wesen mit unschätzbar wertvoller Nahrung zu versorgen.“
(Auszug aus dem Buch „Eine unerschütterliche Gesinnung“)
Für eine lange Zeit hatte ich mich minderwertig gefühlt und mir Vorwürfe für meinen Zustand gemacht. Jetzt weiss ich, dass ich mich, wie jeder andere auch, durch mein eigenes Arbeitsbuch der Probleme durcharbeite und dass kein Grund besteht, mich mit anderen zu vergleichen und mich zu schämen. Als ich diese Erkenntnis setzte, wurde mir nach und nach leichter ums Herz, und meine Nervösität anderen gegenüber verringerte sich.
Was Liebe geben meint
Als ich entschied, mit dem Training anzufangen, fasste ich den Entschluss, die Lehren dort ernst zu nehmen. Eine der Lehren, die mich tief bewegte, war jene über die Liebe geben. Zunächst konnte ich das Konzept nicht verstehen – führte Geben nicht zu Verlust? Doch wenn ich putzte oder in der Gebetshalle betete, wurde ich von dem Gefühl erfüllt, dass Gott mich immer beobachtete. Es war ein unglaublich friedliches Gefühl. Gott hat nie den Glauben an mich verloren, egal wie tief ich fiel. Ich wollte Seinem Glauben in mich eine Antwort geben. Um dies zu tun, begann ich damit, den Tempel zu reinigen und stellte mir dabei die glücklichen Gesichter derer vor, die die Einrichtungen benutzen. Meine Denkweise zu änderen war extrem schwierig, zwei Drittel meines Lebens hatte ich nur versucht, Liebe zu bekommen, aber diese Geisteshaltung war genau das, was zu meiner Depression geführt hatte.
Keine Rückfälle mehr
Es brauchte eine Weile, aber langsam war ich in der Lage zu begreifen, dass Liebe wirklich zurückfließt; je mehr ich für andere gab und tat, desto mehr Licht erhielt ich von Gott. Mit der Zeit gingen meine drei Monate zu Ende, und ich war von meinen Medikamenten nicht länger abhängig. Zwei Jhre sind seitdem vergangen, und nicht einmal musste ich mir über meine Depression Sorgen machen. Ich danke Gott vom Grunde meines Herzens, dass er mir Gelegenheit gegeben hat, mein Leben zu erneuern. Ich hoffe, dass meine Erfahrung für einige bei der Überwindung ihrer Probleme hilfreich wäre.
Neueste Kommentare